Beinahe auf den Tag genau ein Jahr nach der Ausrufung des Klimanotstands am 25.09.2019 haben die Mitglieder des Stadtrates in ihrer gestrigen Sitzung einen wichtigen Schritt in Richtung klimaneutraler und nachhaltiger Stadtentwicklung gemacht. Mit der Überweisung des Antrags "Begrünte Gebäude für Mainz" der Fraktion PIRATEN & VOLT in den Ausschuss wird sich die Stadt Mainz intensiv damit beschäftigen müssen, die bisherige Dachbegrünungssatzung aus den 1990er Jahren, die bislang nur für Alt-und Neustadt gilt, umfassend zu überarbeiten und auszuweiten. Dabei enthält der Antrag konkrete Vorschläge für eine ambitionierte und das gesamte Stadtgebiet umfassende Satzung. Gemeinsam mit Expert:innen und Wissenschaftler:innen haben sich PIRATEN & VOLT während einer Diskussionsveranstaltung im Vorfeld dieses Antrags intensiv und umfangreich mit verschiedenen Facetten moderner Dachbegrünung auseinandergesetzt.
Stadtratsmitglied Maurice Conrad erklärt:
"Die Erkenntnisse aus dieser Diskussion zeigen, dass vor allem semi-intensive Dachbegrünung einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung leisten können. Ambitionierte Dachbegrünung fördert die Artenvielfalt, verbessert das Stadtklima, prägt das Stadtbild und steigert das Wohlbefinden der Bürger:innen."
So schlägt die Fraktion PIRATEN & VOLT in ihrem Antrag beispielsweise vor, Gebäude in öffentlicher Hand konsequent semi-intensiv zu begrünen, die Einhaltung aller Umweltauflagen systematisch zu kontrollieren, sieht aber auch die Prüfung möglicher Förderungen für private Haushalte vor.
Rund ein Drittel der Fläche im Mainzer Stadtgebiet ist derzeit versiegelt, Dächer machen dabei einen großen Teil der versiegelten Flächen aus.
“Es ist daher sehr erfreulich, dass dieser Antrag und damit das Thema moderner Dachbegrünung die Stadt Mainz auch zukünftig beschäftigen wird. Es bleibt zu hoffen, dass im Ausschuss die konkreten Vorschläge zur Verbesserung des Stadtbildes- und klimas genutzt werden.”
erklärt Fraktionsvorsitzender Tim Scharmann.
Der Baupolitische Sprecher der Fraktion PIRATEN & VOLT Dr. Florian Köhler-Langes ergänzt:
“Durch die zwölfmonatige Verzögerung der Ausweitung der Dachbegrünungssatzung auf das gesamte Stadtgebiet sind uns in den letzten Monaten im Bauausschuss Tausende von Quadratmetern an begrünten Flachdächern durch die Lappen gegangen. Daher freue ich mich, dass die Mitglieder des Stadtrates mit der Verweisung unseres Antrags in den zuständigen Ausschuss sich dazu entschlossen haben, sich intensiv mit unseren Vorschlägen und der gesamten Thematik auseinanderzusetzen. Ich hoffe, dass wir im Ausschuss schnell Worten Taten folgen lassen können und zukünftig das Potential moderner Dachbegrünung ausschöpfen können.”
Ein Jahr nach Ausrufung des Klimanotstands hat die Stadt Mainz somit beschlossen, dem Kampf gegen den Klimawandel wieder etwas Leben einzuhauchen und ihre Ambitionen in den Bereichen Klima, Biodiversität und nachhaltiger Ressourcennutzung zu verstärken. Wir hoffen, dass sich der Ausschuss umfassend und intensiv mit unseren Vorschlägen und Ausführungen auseinandersetzen wird und blicken einer nachhaltigen und klimaneutralen Stadtentwicklung zuversichtlich entgegen.
Bild von marcobrugo auf pixabay.com
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